Martin Frei2022-07-05T09:54:34+02:00

Martin Frei

Am Zürichsee aufgewachsen war zuerst das Wasser mein Sportplatz. Surfen, Segeln und Wasserski-Fahren wurden dann durch Squash und Triathlon ersetzt. In den letzten Jahren gehört jedoch meine Passion mehr und mehr dem Mountainbiken und dem Trailrunning. Beruflich hatte ich das Glück, dass ich viele verschiedene Aufgabengebiete kennenlernen durfte, bis ich mich im 2007 als systemischer Coach und Mediator selbständig machte. Dabei liegt mein Schwergewicht auf dem Führungscoaching und der Teamentwicklung. In der Mediation sind es vor allem Wirtschafts- und Gruppenkonflikte. Was Andere über mich sagen: offen, spontan, humorvoll, flexibel und fantasievoll.
Was noch? Ach, ich reise gerne! Mit dem Flugzeug: zu oberflächlich, mit dem Auto: zu hektisch, mit den ÖV: zu gebunden, zu Fuss: zu wenig beweglich, mit dem Bike: PERFEKT.

Steckbrief

  • Jahrgang: 1962
  • Reiseleiter seit: 2019
  • Ausbildung: Kaufmann, Syst. Coach, Mediator, Mentaltrainer
  • Hobbys: Trailrunning, Triathlon, Squash, kochen, lesen und Neues wagen

Reiseerfahrungen

Bereiste Touren

Wenn ich an Marokko denke, dann kommt mir immer gleich dieser feine Tee in (die Geruchs-)Erinnerung. Überall und immer sehr schnell wird einem in kleinen, feinen Gläsern dieses Getränk angeboten, welches mit seiner kräftigen Pfefferminze einen unvergleichlichen Geschmack hat. Quer durch Marokko gibt es diesen erfrischenden Tee und die leckeren Tajine (ein Eintopfgericht). Landschaftlich ist Marokko so abwechslungsreich und vielfältig, dass man immer wieder zurückkehren kann, um Neues zu entdeckt. Die Kultur der Berber, die Kasbahs (eine Art Burgen), die Vielzahl an Pflanzen – auch wenn man sie in der vermeintlich kargen Landschaft auf den ersten Blick nicht sieht – ist stets faszinierend und eindrücklich. Wie sich die Menschen damals und auf dem Lande noch heute mit einfachen aber wirkungsvollen Methoden mit der Natur arrangieren, ist bewundernswert. Dank der Reise mit dem Bike kommt man schnell in den Kontakt mit der Bevölkerung und ist fast etwas beschämt ab deren Gastfreundschaft. Tja und dann ist da noch Marrakesch: eine Stadt, die mit tausend Worten nicht beschrieben werden kann. Man kann sie nur erleben, in dem man sich über den Djemaa El Fna und durch die Souks treiben lässt und eintaucht in die Düfte, Farben und Geräusche, wie sie so nirgendwo auf der Welt zu finden sind.
Immer mehr Leute entdecken diese Ecke in Zentralanatolien, da die UNESCO 1985 Teile dieser unvergleichlichen Tuffsteinstädte und Landschaften zum Welterbe erklärt hat. Doch die Touristenströme verlaufen auf vorhersehbaren Pfaden und mit dem Bike sind wir abseits und kommen aus dem Staunen nicht heraus, was über tausende von Jahren durch Menschenhand in den Stein geschlagen wurde. Die erste Besiedelung fand 8000-7500 Jahre v Chr. statt. Auf der Route der Seidenstrasse gelegen, erlebte diese Region eine Vielzahl von fremden Kulturen, Herrschern und Kriegen, welche alle ihre Spuren hinterlassen haben und teilweise heute noch sichtbar sind. Ein Höhepunkt dieser Reise ist sicher eine Fahrt mit dem Heissluftballon über diese eindrückliche Landschaft.
Wie kommt man auf die Idee in einem Land, welches praktisch nur aus Wüste besteht, biken zu gehen? Das ist doch öde! Das mag es auf den ersten Blick erscheinen, doch schon auf den zweiten Blick entdeckt man die verschiedensten Farben und eine reiche, wenn auch sehr feine und Vegetation an fast allen Orten. Da ist das Bike das absolut beste Fortbewegungsmittel: man kommt vorwärts aber in einem Tempo, das einem ermöglicht, diesen “ersteckten“ Reichtum zu sehen. Je länger ich dort war, desto faszinierter war ich von der Flora. Was für Tricks sich die Pflanzen einfallen liessen, um unter den herrschenden Bedingungen zu überleben! Nebst der lebendigen Wüste ist natürlich der Etosha-Nationalpark ein absolutes Highlight der Biketour in Namibia. Das spärliche Wasservorkommen bringt es mit sich, dass sich an den Wasserstellen die Tiere förmlich anstellen um ihren Durst zu löschen. Da könnte ich stundenlang zusehen, mit welcher Geduld oder auch Ungeduld sich die einzelnen Tiergattungen anstellen oder vordrängen. Gilt nur das Gesetzt des Stärkeren oder gibt es noch andere Kriterien, wer wann ans Wasserloch darf? Faszinierend!
Indien, da hat vermutlich so jede Person „seine Bilder“ und Vorstellungen. Sei es das dichte Menschengewusel, die Armut, die heiligen Kühe oder was auch immer man darunter versteht. Diese Reise startet in Dehli, doch sehr rasch verlässt man diesen Ort, der einem – ist man das erste Mal in Indien – schon nach kurzer Zeit mit all den Eindrücken überfordert. Die Reise beginnt erst so richtig ab Kalka, wenn es mit dem Zug (der einem sehr an die Rhätische Bahn erinnert) in aller Gemütlichkeit Richtung Shimla geht. Jetzt kann man „runterfahren“ und staunen, denn jetzt eröffnen sich ganz andere Bilder einen ganz anderen Indiens. Endlich auf dem Bike entwickelt sich die Himalaya-Reise wie eine lange Meditation: man folgt einem Fluss immer höher und höher, ein Ziel vor Augen (den Kunzum-La Pass mit 4550m), und doch ist jeder Kilometer ein Erlebnis an und für sich – der Quelle entgegen sozusagen. Auch auf dieser Reise war der Reichtum der Kargheit für mich ein bleibendes Erlebnis.

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