Tibet und Nepal – Transhimalaya mit Bike
Lhasa – Kathmandu mit Mount Everest Base Camp
Die «Transhimalaya» von Lhasa nach Kathmandu ist eine einmalige Herausforderung! Wir fahren auf der landschaftlich und biketechnisch interessanteren Nordroute mit einigen Offroad-Pisten. Wer hat nicht schon davon geträumt, mit dem Mountainbike den Himalaya vom geheimnisvollen Tibet bis ins legendäre Königreich Nepal zu überqueren? Ein Interview mit dem Bike.
Wie hast du dich auf diese Reise vorbereitet?
Bike: Ich selber habe mich wenig auf diese Bikereise duch den Himalaya vorbereitet. Meine Fahrerin hat mit dem Rennvelo ihre Kondition und Ausdauer trainiert. Vor der Reise wurde ich durchgecheckt bevor ich in einen Plastik gehüllt und in eine Kartonschachtel gesteckt wurde. Ready für den Flug nach Nepal.
Wie war deine Fahrt vom Flughafen Kathmandu zum Hotel?
Bike: Ich befand mich noch in der Kartonschachtel, konnte aber durch die Grifflöcher nach aussen spähen. Was ich dort sah…. Ich war froh, auf dem Auto zu sein und die Strecke nicht fahren zu müssen. Alles was Räder oder Beine hat war auf der Strasse: Roller, Motorräder, Lastwagen, Kühe, Einachser und Fahrräder.
Wann ging für dich die Expedition wirklich los?
Bike: Den ersten Tag in Nepal verbrachte ich noch verpackt in der Kartonschachtel, während meine Fahrerin mit ihren Reisegefährten den Hindutempel und den Buddhistischen Tempel in Kathmandu besuchten. Am Tag darauf wurde ich zusammengebaut, so dass wir am dritten Tag im Bus zur Grenze Tibet-Nepal fahren konnten. Dort angekommen machten wir den ursprünglich geplanten letzten Teil der Reise gleich zu Beginn, da wir noch auf das tibetische Visum warten mussten. Los ging es vorerst mal mit einem Tagespensum von 10 Km. Doch bereits auf dieser Kurzstrecke hatte ich den ersten Platten eingefahren. Am nächsten Tag ging es dann nach Kathmandu ins Zentrum, ich erinnerte mich noch, was ich aus der Schachtel beobachtete… mit der Zeit haben wir aber kapiert, wie der Verkehr da so läuft. Etwas verdreckt, da es am Morgen noch geregnet hatte, kamen wir gut im Hotel an.
Wie war das Klima in Nepal?
Bike: mit ca. 38°C sehr heiss! Trotz der Hitze ist es sehr grün, aber auch staubig.
Wie ging danach die Reise weiter?
Bike: Frisch gewaschen wurde ich wieder in Plastik verpackt, denn der Flug nach Lhasa in die Stadt der Götter, stand an. In Tibet angekommen, hatten wir zuerst einen Tag Pause, bevor wir uns auf die Reise quer über den Himalaya zurück nach Nepal gemacht haben.
Wie war es in Tibet?
Bike: Auf 3700 m.ü.M machten wir erst einmal eine Einrolltour, damit wir uns langsam an die dünne Höhenluft gewöhnen konnten. Bereits an unserem zweiten Tag in Tibet haben wir den höchsten Pass unserer Reise, Suge-La (5350 m.ü.M), bezwungen. Die Aussicht war herrlich! Die Gegend dort ist sehr karg und es könnte genauso gut in einer afrikanischen Wüste sein.
Wovon leben die Einheimischen?
Bike: Wir trafen Einheimische bis ca. 4500 m.ü.M an. Sie leben vor allem von der Landwirtschaft, pflanzen Gerste an, züchten Kühe oder Schafe. Die Felder werden mit dem Ochsenkarren oder dem Ochsengespann gepflügt. Andere habe kleine Traktoren, um die Arbeit auf dem Felde zu verrichten. vieles ist aber Handarbeit, auch das Schneiden der Gerste mit der Sichel.
Wie viele Kilometer habt ihr zurückgelegt?
Bike: insgesamt waren wir 15 Tage unterwegs – ca. 40% auf Naturstrassen und ca. 60% auf Asphaltstrasse. Dabei haben wir 940 km zurückgelegt und 9090 Höhenmeter überwunden, wir waren 58 Stunden unterwegs und hatten 8 Platten.
Wie war die Verpflegung und Unterkunft auf der Reise?
Bike: Wir wurden auf der Reise von einem bewährten lokalen Begleitteam unterstützt. Sie kümmerten sich um unser Wohl. Sie haben die Fahrer zweimal pro Tag bekocht und stellten die Zelt-Camps auf. In den Transportfahrzeugen wurde das Gepäck transportiert. Bei Hotelaufenthalten wurde meistens in Restaurants gegessen: Reis oder Nudeln mit Fleisch, ganz wie wir es kennen, jedoch anders zubereitet – sehr köstlich!
Habt ihr den Mount Everest gesehen?
Bike: Ja, wir konnten den höchsten Berg der Welt drei Tage lang bei schönstem Wetter bestaunen.
Würdest du eine solche Reise wieder machen?
Bike: Ja, auf jeden Fall.
Reisebericht-Autorin: Reiseteilnehmerin Christine Wylenmann
Infos zum Reisebericht
Reisejahr: 2012