Radreise mit echten Zebrastreifen
Reisebericht Uganda/Ruanda
Mit dem Bike durch Uganda und Ruanda – intensiver und erlebnisreicher lässt sich die vielfältige Landschaft Afrikas nicht erleben. Mit dem Mountainbike und zu Fuss bereisen wir die «Perle Ostafrikas», wie Winston Churchill Uganda nannte.
Die letzten Berggorillas bestaunen, neben einer trabenden Herde Zebras radeln, vorbei an Regenwäldern, Kraterseen und Sumpfgebieten. Die neue zweiwöchige Bike Adventure Tours Radreise ist gespickt mit Erlebnissen und Sehenswürdigkeiten der Extraklasse.
Kennen Sie noch einen der ersten Tarzan-Filme mit Hauptdarsteller Johny Weissmüller? Gleich zu Beginn des Radabenteuers tauchen Sie am Drehort des Filmklassikers, dem Botanischen Garten in Entebbe, tief in den afrikanischen Dschungel ein. Am Ufer des Viktoriasees gelegen fasziniert der Garten mit seiner Pflanzenvielfalt in allen Nuancen von Grüntönen. Unwahrscheinlich, dass Ihnen Tarzan oder Jane von einer Liane zuwinken, dafür schwingen sich aber zahlreiche Affen von Baum zu Baum und heissen Sie im ersten Land Ihrer Afrikaradreise – Uganda – herzlich willkommen.
Natürlich durch die Natur
Spätestens beim Entlangradeln des 69’000 Quadratkilometer grossen idyllischen Victoriasees, der durch seine Grösse auch als “Mittelmeer Ostafrikas” bekannt ist, kommt dann so richtig Ferienstimmung auf. Da die Wasserradtechnik noch nicht ganz ausgefeilt ist, wird das Rad auf der Fähre parkiert, um die zweitgrösste Insel des Sees, die Insel Bugala, zu erreichen. Dort führt Sie die Radstrecke nach einer Hotelübernachtung am Sandstrand durch verschlafene Dörfer, Urwälder und frisch angelegte Ölpalmplantagen. Abseits von Verkehr und Rummel geniessen Sie die vorbeiziehende Landschaft und erleben die Natur hautnah – kein Vergleich zu einer motorisierten Rundreise.
Wieder auf dem Festland radeln Sie auf Naturwegen vorbei an Mais, Bananen, Süsskartoffeln, Kaffee, Tomaten, Kohl und Avocados. Kein Wunder, dass dabei kulinarische Gelüste geweckt werden. Zum Glück kann die Gruppe je- der Zeit anhalten, vom Sattel absteigen und den kulinarischen Bedürfnissen an einem Stand am Wegesrand nachgehen. Die Bewohner von Uganda sind äusserst offen und freuen sich über jeden Besuch.
Nationalparks vom Feinsten
Die Besuche der Nationalparks ziehen sich wie ein roter Faden durch die Radreise. Eine Safari komplett mit dem Fahrrad erleben Sie im grosskatzen- und elefantenfreien Mburo Nationalpark. Während der Fahrt über verschlungene Wege durch Sumpfgebiete, Akazien bewachsene Anhöhen und Hügelkuppen mit Panoramablick steigt der Puls: Ein Kaffernbüffel, ein Flusspferd, ein Zebra, ein Warzenschwein oder doch ein Wasserbock? Jeden Moment kann ein tierischer Bewohner des Parks hinter einem Strauch auftauchen. Spätestens bei der abendlichen Bootsfahrt über den Lake Mburo sind alle Kameras einsatzbereit. Krokodile und Flusspferde sind nicht nur herrliche Fotomotive sondern auch unbezahlbare Erinnerungen fürs Kopf Kino.
Auch im berühmten Queen Elisabeth Nationalpark bleibt die Kamera in Griffnähe. Rund 2’000 Quadratkilometer Grassavannen, offenes Buschland, Fluss-, Seen- und Kraterlandschaften bieten zahlreichen Tieren ein Zuhause. Für einmal mit dem Auto unterwegs, bekommen Sie sie hier zu sehen, die Grossen und Wilden: Elefanten, Löwen und Leoparden.
Wild zu und her geht es auch im Kibale-Nationalpark, denn der Park beherbergt die höchste Bevölkerungsdichte und Artenvielfalt von Affen in ganz Afrika. Bei 1400 Schimpansen stehen die Chancen gut, unseren nächsten Verwandten in freier Natur zu begegnen.
Berggorillas und Schimpansen
Die Strecke nach Ruhija über das Kigezi Plateau ist eine schweisstreibende Etappe. Neben der herrlichen Aussicht unterwegs erwartet Sie am Ziel, dem Bwindi Nationalpark, etwas ganz Besonderes: Berggorillas. Wussten Sie, dass es weltweit schätzungsweise nur noch 900 Berggorillas gibt, die im Dreiländereck Uganda, Ruanda und Kongo leben? Zu Fuss und in Begleitung von Rangern machen Sie sich auf die Suche nach den menschenähnlichen Tieren, die im Familienbund von bis zu 20 Mitgliedern durch die Wälder streifen. Sie werden staunen, wie sehr die Verhaltensweise der Gorillas der unseren gleicht.
Krönender Abschluss in Ruanda
Mit einer stündigen Bootsfahrt über den Lake Bunyonyi verabschieden Sie sich von Uganda in Richtung Ruanda. Dort angekommen heisst es erst einmal “in die Pedale treten”. Denn Ruanda ist dank den bis zu 4000 Meter hohen Vulkanen, den Virunga-Bergen, auch als Land der 1000 Hügel oder als Schweiz Afrikas bekannt. Die Vulkane bieten tolle Wandermöglichkeiten, wie das Besteigen des erloschene Vulkanes Bisoke. Der Weg nach oben zum Gipfelkratersee führt mitten durch Riesenlobelien, Bambus und mit Bartflechten behangene Bäume. Auf dem Gipfel angekommen blicken Sie auf die sanft in Nebel getauchte Landschaft und geniessen den krönenden Abschluss Ihrer Uganda- und Ruanda-Reise.
Reise für jedermann?
Bei Tagesetappen zwischen 40 und 70 Kilometern mehrheitlich auf Naturwegen sollte eine mittlere Kondition sowie eine allgemeine Fitness vorhanden sein, damit die Reise auch genossen werden kann. Laut bike adventure tours-Geschäftsleiter Adrian Glättli steht bei der Afrikareise jedoch nicht der Sport im Zentrum, sondern vielmehr das Naturerlebnis. Dementsprechend nimmt sich die Gruppe Zeit, um unterwegs möglichst viele Eindrücke aufzunehmen. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Kondition für die Tour reicht, fragen Sie am besten direkt beim Organisator nach.
Unterkunft im Einklang mit der Natur
Nach einem Tag voller toller Eindrücke und einigen Kilometern in den Waden schläft es sich gut – egal wo. Dennoch legt bike adventure tours grossen Wert auf eine gepflegte Unterkunft. “Natürlich sind die Unterkünfte in Uganda nicht mit denen in der Schweiz vergleichbar, aber es ist uns wichtig den Radreisenden einen gewissen Komfort zu bieten”, so Geschäftsleiter Adrian Glättli.
Reisebericht-Autorin: Reiseteilnehmerin Melanie Egger