Bike Adventure in Kolumbien
Kolumbien – ein faszinierendes, südamerikanisches Land
Die Salsa-Metropole Cali
Dem trüben Novemberwetter entflohen, empfängt uns Cali mit tropisch, warmen Temperaturen. Cali, im Süden Kolumbiens ist mit 3 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Kolumbiens und selbsternannte Salsa-Metropole. Schon auf der Fahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum, authentisch mit der «Chiva» (einem bunten, offenen Lastwagenbus), tauchen wir ein in das quirlig, lärmende Straßentreiben der Stadt. Laut hupende Motorräder in großen Pulks düsen an uns vorüber und schlängeln sich geschickt durch die Autoschlangen. Sinnliche Lebensfreude und impulsive Vitalität, heiße Salsarhythmen, bunte Lichter; all das erleben wir bereits auf der Fahrt in das Zentrum von Cali.
Fahrt durch die Kordilleren
In den frühen Morgenstunden haben wir dann freie Fahrt aus der Stadt heraus. Es wirkt alles noch recht verschlafen. Unsere Fahrt geht auf der Panamericana gegen Süden durch das Tal des Rio Cauca. Im Westen die Erhebungen der westlichen Kordilleren, im Osten die zentralen Kordilleren. Kilometerweit bestimmen unendlich weite Zuckerrohrplantagen das Landschaftsbild, allenfalls unterbrochen von dem Betonklotz einer Zuckerrohrfabrik. Unser Ziel ist für den Start der ersten Bike-Etappe das kleine Städtchen Silvia an der Westflanke der Zentralkordilleren, Zentrum der Guambiano Indios. Die «Chiva» schnauft gewaltig das enge Sträßchen auf 2600 m hinauf. Durch das offene Fahrzeug erleben wir fast hautnah das Treiben in den kleinen Pueblos: bunte Märkte, grüne Wiesenhänge, die Guambianos mit ihrer typischen Tracht. Sie sitzen mit ihren Gemüsewaren am Straßenrand und warten auf eine Mitfahrgelegenheit in einer Camioneta, einem Pick-up. Die Männer tragen Filzhüte, kurze blaue Röcke und dunkle ruanas, Ponchos. Die Frauen dagegen tragen weite schwarze Röcke, einfarbige Blusen und blaue Tücher über den Schultern.
Volk der Guambianos in Silvia
Wir erreichen Silvia gegen Mittag. Bei einem Mittagessen in einem sympathischen Restaurant, es gibt Reis, patacones (Backbananen) und Fisch, verfolgen wir das Treiben auf der Plaza. Am Ende des Marktes sitzen die Guambiano-Familien in Gruppen auf der Plaza, die Kinder spielen, laufen, lachen… Hühner flitzen quer über die Plaza, eine ganz entspannte Stimmung, ganz entgegen dem, was wir in Cali erlebt haben. Die Guambianos sind fleißige Bauern, die hier mit ihren eigenen Gesetzen, weitgehend autark leben. Silvia ist der Umschlagplatz ihrer Agrarerzeugnisse. Beladen mit Ziegelsteinen, Gemüse, Säcken und vielen Menschen warten meherere «Chivas» an der Plaza auf die Abfahrt.
Auf zur ersten Biketour in Kolumbien
Wir sorgen für einiges Aufsehen als wir unsere Fahrräder abladen und bereitmachen für unsere erste Biketour in Kolumbien. Entlang der Hänge der Zentralkordilleren erleben wir eine wunderschöne Tour. Meist in Terrassenfeldbau werden in Gemeinschaftsarbeit Kartoffeln, Bohnen, Kohl und Mais angebaut. Esel beladen mit Gemüsesäcken staunen über unser Erscheinen. Familien kommen von einer Fiesta in einem Bergdorf und immer wieder tönt Salsamusik aus den Häusern. Maria, die stolz mit ihrem Rad neben mir fährt, versucht mitzuhalten und präsentiert ganz stolz ihr eigenes Bike, was ihr viel zu groß ist.
Wir haben großes Glück, denn das Gewitter hat sich bereits vor uns entladen. Die Naturstrasse ist deshalb ziemlich matschig und rutschig. Eine Mure gilt es dann zu Fuß zu überwinden. Die «Chiva» und der Jeep mit unserer sympathischen Begleitcrew müssen diese Stelle weiträumig umfahren. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit verladen wir die Bikes und fahren mit der «Chiva» nach Popayan, der «ciudad blanca», der weißen Stadt am Fuße des Vulkans Purace und Hauptstadt des departamento del Cauca. «ciudad blanca» deswegen, weil alle im Kolonialstil erbauten Gebäude und Häuser meist schneeweiß getüncht sind. Altehrwürdige religiöse Bräuche, Relikte kolonialer Pracht sowie ein unkonventionelles, modernes Künstler- und Studentenmilieu prägen das Flair Popayans. Hier tauchen wir an diesem Abend ein und verbringen dann die zweite Nacht in einem sehr schönen kolonialen Hotel im Altstadtviertel von Popayan.
Von Popayan nach San Agustin über den Paramo
Am nächsten Morgen bringt uns dann das Begleitfahrzeug nach Coconuco, einem kleinen Dorf auf dem Weg in die Anhöhen des Paramos. Mitten im Sonntagstreiben des Dorfes besteigen wir die Mountainbikes und arbeiten uns langsam auf eine Höhe von 3200 m ü. M. Obwohl es die Hauptverbindungsstrasse von Popayan über die Zentralkordillere nach San Agustin ist, erleben wir kaum Verkehr. Immer wieder passieren wir eine Baustelle. Seit einiger Zeit wird diese Verbindungsstraße geteert. Im gelben «Friesennerz» eingewickelt in einen dicken Schal steht am Anfang und am Ende jeder Baustelle die «Ampel in Person» mit dem Wendeschild: “Siga” oder “pare”; fahren oder halten … wir fahren, grüßen … eine kleine Abwechslung auf einsamem Posten!
Es wird kälter, die Luft wird dünner, grandiose Ausblicke über das Meer von Grün… nur der Gipfel des Purace versteckt sich in den Wolken. Es hat kräftig geregnet, wir samt unseren Bikes sind gesprenkelt vom Matsch. Im letztes Pueblo vor der einsamen Passüberquerung, stärken wir uns in einem Straßenrestaurant mit einer warmen Suppe. Dann geht es über den Paramo. Vorbei an den pittoresken Schopfbäumen, wird es immer einsamer und feuchter. Mystisch wirkt die üppige Vegetation des Paramos. Der gestaltet sich wie ein Schwamm und wirkt als gigantisches Wasserreservoir. Hin und wieder schnauft ein Truck an uns vorbei. Einmal die Höhe von 3200 m erklommen, geht es stetig bergab. Es wird langsam wieder wärmer und trockener. Wir haben alle so große Freude am Biken, dass wir erst mit Dunkelwerden die Velos verladen und mit der «Chiva» weiter nach San Agustin fahren. Hier verbringen wir nun drei Nächte in den originell gestalteten Cabañas von René’s Hostel.
Archäologische Ausgrabungsstätte von San Agustin
Am heutigen Ruhetag besuchen wir die geheimnisvolle archäologische Ausgrabungsstätte von San Agustin. Wir erkunden die Zeremonienstätten und staunen über die Steinskulpturen, die über drei Hügel in der tiefgrünen Landschaft liegen. Auf einem Spaziergang nach San Agustin bestaunen wir die in Bäumen wachsenden Christsterne, die in Deutschland dagegen mickrig zur Weihnachtszeit unsere Wohnungen schmücken. In San Agustin tauchen wir in das bunte, lebenslustige Marktreiben ein. Wir probieren die seltsamsten Früchte, plaudern mit den campesinos (Bauern) und essen eine warme Suppe, sancocho.
Biketour rund um San Agustin
Perfektes Bikewetter. Am heutigen Dienstag erleben wir eine wunderschöne Biketour durch die grünen Hügel um San Agustin. Auf teilweise ausgewaschener Naturstraße steil bergab und bergan überqueren wir den Rio Magdalena. Knackige Anstiege und spektakuläre Ausblicke in Schluchten des Rio Magdalena… dieser Tag ist nicht nur biketechnisch ein Highlight, sondern auch kulturell. Wir stoppen an einer Primarschule: die Lehrerin mit ihren 27 Buben und Mädchen freut sich über unseren spontanen Besuch. Voller Enthusiasmus werden für uns Sitzplätze bereitgestellt, wir nehmen Platz und lauschen einigen Liedern, die sie für uns singen. Ja, und dann sind wir dran mit singen und zum guten Schluss lachen alle herzlich. Wo ist die Schweiz, wo Deutschland, wie sind wir nach Kolumbien gekommen; all das wollen die Kinder wissen. Der verstaubte Globus wird vom Regal gehoben und mit dem Finger auf der Landkarte reisen die Kinder von Kolumbien nach Europa!
Ähnlich amüsant war unser Besuch in einer «fabrica de panela». Wir sind in einer Gegend, wo in kleinen Plantagen Zuckerrohr angebaut wird. In kleinen Familienbetrieben wird das Zuckerrohr alle 2 Wochen zu Rohzuckerblöcken verarbeitet. Die Gegend von San Agustin rühmt sich außerdem mit Kaffeeanbau und einem preisgekrönten Kaffee. Eine junge Frau kommt gerade vom Feld und schiebt in einem Schubkarren stolz ihre Ernte. Kleine, lilafarbene Kartoffelchen sind bereits portionsweise in Beutel verpackt. Wie freut sie sich, als wir ihr einen Beutel zum Probieren abkaufen!
Durch die karge Tatacoa-Wüste
Nach einem Tag mit dem Mountainbike entlang der Ostflanke der Zentralkordilleren, einem Abend in warmen Thermalquellen, können wir ein weiteres Highlight der Tour kaum erwarten. Von Norden fahren wir auf die Tatacoa-Wüste zu. Waren die vergangenen Tage saftig grün, biken wir jetzt in einer kargen, weiten Ebene. Da es in den Tagen zuvor geregnet hat, ist die sonst trockene, ockerfarbene Erde der Wüste mit einem zarten Flaum von Grün überzogen. Bei genauerem Hinschauen entdecken wir klitzekleine Blüten auf den Kakteen. Mehrfach queren wir den Rio Magdalena, der sich hier bereits als riesiger Mäander durch die Weite schlängelt. Im roten Abendlicht erreichen wir Villavieja, ein kleines Dorf am Rande der Tatacoa-Wüste. Hier starten wir am nächsten Morgen unsere Tour in die Wüste.
Die Tatacoa-Wüste ist eine 300 km² große Trockensavanne, die aus Felsnadeln, Erosionsfalten und seltsam verformten Sandsteinkliffs besteht. Vor Urzeiten stand hier ein Sumpfwald, der ein ehemaliges Meer überwucherte. Der Regen der Vortage hat die lehmige Erde der Wege zu klebrigen Schlammpisten verwandelt, so dass wir mit Vorsicht biken. Die Luft ist klar, die Sicht wunderbar, wir genießen diesen Tag. Bizarr ragen die Kakteen wie Kerzen aus der roten Erde, seltsam anmutende Felskegel erinnern an niedergeworfene griechische Gewänder oder Fabelwesen. Neugierig stehen die Zeburinder am Wegesrand und wundern sich über unsere Erscheinung. Auf einem Trail fahren wir abseits vom Hauptweg quer durch Canyons und werden in der Oase bei Constantino mit einem üppigen Mittagsmahl und einem warmen Bad belohnt. In der Abendsonne radeln wir vorbei an der faszinierenden roten Kraterlandschaft zurück nach Villavieja.
Reisen im Norden von Kolumbien
Mit einem Inlandflug gelangen wir vom südlichen Tiefland in den Norden Kolumbiens. Einen Tag Wandern im Tayrona Nationalpark, Entspannen in der Arecife Lodge direkt am Meer und dann am Folgetag ein Pioneerhighlight, nämlich der Aufstieg zum Cerro Kennedy auf 2800 m ü. M. Mit einem Kleinbus fahren wir auf zerlöcherter Asphaltstraße nach Minca in der Sierra Nevada de Santa Marta. Die Sierra ist das welthöchste Küstengebirge und hat uns bereits beim Anflug mit seinen aus dem Meer steil ansteigenden Hängen beeindruckt. Minca auf 650 m ü. M. ist Ausgangsort für unser nächstes Bikeabenteuer in Südamerika. Die Bikes warten bereits in einem Hinterhof darauf nach dem Flug wieder zusammengebaut zu werden. Nachdem alle startklar sind, gibt es bei Anna noch ein Lunch. Wir sitzen in ihrem Restaurant direkt am Fluss, neben uns einige Bauern aus dem Ort. Außerdem gibt es zwei Gänse, die uns Gesellschaft leisten.
Passfahrt auf den Cerro Kennedy
Anfangs geht es noch auf mäßig guter Straße in angenehmer Steigung zwischen Kaffeeplantagen aufwärts. Und dann heißt es Regenkleidung anlegen, denn es fängt an zu regnen. Der Weg verwandelt sich in eine rutschige Piste. Es gilt mit Bedacht die Fahrspur zu wählen. Langsam kommen wir höher, die Vegetation wird immer exotischer. Regenverhangen ist uns der Blick ins Tal verwehrt. Endlich empfängt uns ein großes Schild: Vogelreservat El Dorado! Tafeln mit Beschreibungen wunderschöner Vögel… aber in diesem Regen ist uns nicht nach Vogelbeobachten, es gibt nur das eine, endlich Ankommen. Und dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit ist es geschafft, ein erhebendes Gefühl für jeden von uns. Erst recht, als wir die Terrasse der Logde betreten: die Wolken sind wie von der dunklen Nacht verschluckt, die Luft ist kristallklar und in der Ferne funkeln die Lichter von Santa Marta. Einmalig! Heute Abend schmeckt uns das Bier besonders gut. Die Küchencrew gibt ihr Bestes, in aller Kürze ist der Tisch für die ausgehungerten Biker gedeckt. Wir speisen bestens.
Die Nacht wird für fast alle kurz, denn wir wollen den Sonnenaufgang auf dem 500m höher gelegenen Gipfel des Cerro Kennedy erleben. Von 4:00 bis 6:00 h starten wir in unterschiedlichen Gruppen mit Bikes, zu Fuß und mit dem Jeep. Luise, Andi und ich starten noch im Dunklen. Der Himmel ist sternenklar, die Luft ist frisch und kühl. Mystische Stimmung im Licht der Stirnlampe, Laute von unbekannten Vögeln und Tieren hallen durch den dichten Nebelwald und dann wird es langsam hell. Der Sonnenaufgang ist dann unvergesslich. Mit einem Adlerauge erblicke ich jetzt auch den einen oder anderen der wunderschönen endemischen Vögel oder Pflanzen. Ich bin ganz fasziniert von dieser üppig, grünen Vegetation des Nebelwaldes.
Bergwelt der Sierra Nevada de Santa Marta
Das Biken ist auf dem rutschigen Weg hier und da eine Herausforderung, hin und wieder werden die Fahrräder geschoben. Und dann in der Morgensonne das Erste mal der atemberaubende Blick auf die Gletscher der 5000er, die höchsten der Sierra: der Pico Simon Bolivar (5775 m) und der Pico Cristobal Colon (5775 m). Wir sind absolut überwältigt. Hoch über einer Lagune setzen wir uns in der Dickicht und genießen diesen Ausblick. Vor uns blicken wir über das Tal aus dem die Wachspalmen (Nationalbaum Kolumbiens) mit ihren Palmwedeln emporragen. Hier auf 3100 m ü. M. fühlen wir uns wie auf dem Dach der Welt!
Kurz nach 8:00 h ziehen die ersten Nebel von unten auf. Es dauert nicht lange, dann verschwinden die Gletscher, wie hinter einem Vorhang. Welch ein Glück wir doch hatten! Wir treten nach und nach den Rückweg an, können auf dem Rückweg die Flora und das Gezwitscher in vollen Zügen genießen. Und immer wieder bieten sich uns grandiose Ausblicke auf das karibische Meer, den Rio Magdalena und Santa Marta. Erst jetzt erlebe ich welch einmaligen Blick ich von meinem Schlafzimmer aus habe! Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir noch Zeit die vielen Kolibris und die andere Vogelschar zu beobachten. El Dorado ist ein Paradies für Ornithologen!
Ans karibische Meer
Nach einer sportlichen Abfahrt, die alle unversehrt überstehen, besuchen wir die Kaffeefarm «Hacienda La Victoria». Die Farm wurde 1892 von einem deutschen Ehepaar gegründet, heute in 2. Generation, wird der geerntete Kaffee mit den Originaltechniken und Maschinen der Gründerzeit im Nassverfahren prozessiert. Wir staunen über die moderne Technik vor 100 Jahren, die heute für Kolumbien sicher nicht an Aktualität verloren hat!
Zwei erlebnisreiche Bike- und Naturtage gehen zu Ende. Wir fahren mit dem Bus zurück nach Taganga und erfrischen uns im Meer. Kaum zu glauben, dass wir heute Morgen noch auf einem Gipfel auf 3100 m saßen.
Unser letzter Tag im Bikesattel
Nach gemütlichem Biken durch das wunderschöne Hinterland Cartagenas erreichen wir am Nachmittag den Schlammvulkan El Totumo. Was kann es nach 14 Tagen Biken Schöneres geben, wie ein Wellness-Bad! Wer mag, steigt hinab in den Schlamm des Kraters, wo wir uns köstlich über unser Aussehen und die Schwerelosigkeit amüsieren. Schwer wie Blei, behangen mit den Schlammmassen, bewegen wir uns die steile Treppe hinunter und werden liebevoll mit Seewasser abgewaschen. Dabei gibt es für uns alle viel zu lachen.
Cartagena – die Perle der Karibik
Anschließend verladen wir die Bikes und fahren nach Cartagena de Indias, der «Perle der Karibik» und fünftgrößte Metropole Kolumbiens, einer Region die der bekannteren Karibischen Küste von Yucatan in Mexiko in nichts nachsteht. «…stets heiß, sinnlich, romantisch, geheimnisvoll, schminkt sich mit kräftigen Farben, steckt sich betörende Blüten auf und sie liebt das betörende Feiern ebenso, wie den Atem des Meeres und die magische Stille karibischer Nächte…»
Cartagena, einst eine von Mangrovensümpfen und Lagunen umgebene Küsteninsel, war idealer Ankerplatz. Hier gründeten die spanischen Konquistadoren 1533 Cartagena de Indias. Die Altstadt Cartagenas ist UNESCO- Weltkulturerbe seit 1984 und zweifelsohne die Stadt Kolumbiens, welche die meisten Gäste empfängt. Hier finden internationale Gipfeltreffen statt, jeder Millionär kauft ein Appartement mit Meerblick. In den Gassen klappern die Pferdekutschen der Touristen, Menschen aller Couleur flanieren, Kaffee-, Parfüm- und Blumenduft, tropische Früchten und Salzwasser, Liebespaare tuscheln, die Rhythmen von Salsa und Merengue tönen aus den Bars, Straßenmusiker und temperamentvolle Tänzer; jeder Stein hat eine Geschichte zu erzählen. Von all dem sind wir betört auf unserem Streifzug durch die Stadt. Wir fühlen uns, wie im Traum. Wir besichtigen die gewaltige Festungsanlage San Felipe de Barajas und das Convento de la Popa, ein altes Augustiner-Kloster. In einer der vielen Bars schwingen wir abends im Salsafieber das Tanzbein mitten unter Kolumbianern.
Strandurlaub am karibischen Traumstrand
Zum Abschluss unserer karibischen Ferien werden wir am vorletzten Tag mit einem Schnellboot an einen Traumstrand der Isla Baru gebracht. Bei einem frischen Kokos-Drink, einem Bad in der Karibik, einer wohltuenden Massage oder einem frischen, gebratenen Fisch lassen wir die Seele baumeln. Am Abend geniessen wir zurück in den Gassen von Cartagena unseren letzten Abend bei Kerzenlicht und einem üppigen Abendessen. Ein wunderschöner Abschluss!
Eine Bikereise in einem wunderbaren Land mit warmherzigen, offenen Menschen, viel Kultur und faszinierender Natur geht zu Ende. Schade, dass Kolumbien sein von Guerilla-Kriegen und Drogenmafia geschädigtes Image immer noch nicht abschütteln kann. Viele dieser Negativ-Berichte überschatten die unberührten Schönheiten dieses herrlichen Landes. Wir haben es anders erfahren und erlebt: Kolumbien ist heute bedenkenlos zu bereisen! Ich kann nur das sagen, was bereits einige vor mir gesagt haben: «…das einzige Risiko ist, dass ich bleiben will!»
Reisebericht-Autorin: Reiseleiterin Martina Friemel