Auf die Plätze, fertig, los!
Startschuss
Der Startschuss fiel pünktlich am Samstag um 13:00 Uhr. Von Anfang an sorgten die Vierer- und Achter-Teams, die sich innerhalb der Gruppe mit Fahren abwechseln konnten, für ein horrendes Anfangstempo. Den Einzelstartern ging es darum, in einer geeigneten Gruppe Unterschlupf zu finden und möglichst energieschonend im Windschatten zu fahren, sowie in der Euphorie den “Motor” nicht zu überdrehen. “Das Fahren in der Gruppe erfordert eine hohe Konzentration, ist hektisch und nicht immer ungefährlich.”
Der Plan
“Der Plan für Bela sah vor, ohne Schlafpause mit 30 km/h vierundzwanzig Stunden durchzufahren und nur zwecks Kleiderwechsel und für Toilettenpausen die Boxenstrasse anzufahren,” erklärt Schnelli.
Der erfahrene Reiseprofi bereitete jeweils Verpflegung und Bekleidung vor und war verantwortlich für Taktik und Rennstrategie.
“Irgendwann nach zwanzig Stunden velölen hört man auf klar zu denken und dann muss ich für meinen Kollegen entscheiden, was Sache ist!”, bemerkt Schnelli augenzwinkernd.
Sturmböen, Regen und lachende Zwerge
In der Nacht wurden die Rennfahrer immer wieder von Sturmböen erfasst, auch waren sie mehrfach kurzen Regenschauern ausgesetzt, was das Fahren nicht unbedingt angenehmer gestaltete.
Durch die einsetzende Müdigkeit entschloss sich Takacs aus Sicherheitsgründen einige Stunden alleine zu fahren. Die zunehmende Erschöpfung, der Regen und die Kälte setzten ihm stark zu. So dachte er die am Rand stehenden Feuerlöscher wären kleine Zwerge mit Zipfelmützen, welche ihn bei jeder Vorbeifahrt auslachen würden.
Die beleuchtete Spitzengruppe nahm er sogar als entgegenkommenden TGV wahr und fuhr fast in die Abschrankung aus Autoreifen, als er sich in Sicherheit bringen wollte.
Die Rundenzeiten fielen in den Keller, dies blieb Schnelli, der in der Boxengasse eine kurze Ruhepause einlegte, nicht verborgen. Bei ihm schrillten die Alarmglocken, sofort beorderte er seinen erschöpften und durchfrorenen Sportsfreund in die Boxengasse.
Mit Pasta, schwarzem Kaffee und neuen, trockenen Radklamotten versuchte er, den völlig entkräfteten und demoralisierten Rennfahrer wieder aufzumöbeln.
Gemeinsam sind wir stark
Gemeinsam mit dem Bike Adventure Tours-Gründer Chris Schnelli als Edelhelfer ging es nach dem kurzen Boxenstopp wieder auf die Rennstrecke. Schnelli drückte den Schnitt wieder auf über 30 km/h und in seinem Windschatten erholte sich Takacs von Runde zu Runde und fuhr mental gestärkt dem Sonnenaufgang entgegen.
Reisebericht-Autorin: Rennteilnehmer Bela Takacs